Rechtsprechung
BVerwG, 26.06.1997 - 7 C 11.96 |
Zeugen Jehovas I
Art. 140 GG (Art. 137 Abs. 5 WRV), keine Anerkennung als öffentlich-rechtliche Körperschaft, wenn die Religionsgemeinschaft die Grundlagen der staatliche Existenz prinzipiell in Frage stellt (hier: Ablehnung von Wahlen und von Wehr- und Ersatzdienst), Art. 4 GG;
Hinweis: aufgehoben durch BVerfG, «Zeugen Jehovas»
Volltextveröffentlichungen (5)
- Wolters Kluwer
Religionsgemeinschaft - Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts - Sinn und Zweck des Korporationsstatus - Religionsfreiheit - Staatliche Förderung - Kooperationsangebot des Staates - Übertragung von staatlicher Hoheitsgewalt - Rechtstreue - ...
- archive.org
- Juristenzeitung(kostenpflichtig)
Zur Verleihung des Körperschaftsstatus an eine Religionsgemeinschaft
- rechtsportal.de(Abodienst, kostenloses Probeabo)
- juris(Abodienst) (Volltext/Leitsatz)
Besprechungen u.ä.
- Alpmann Schmidt | RÜ(Abo oder Einzelheftbestellung) (Fallmäßige Aufbereitung - für Studienzwecke)
Art. 140 GG, 137 Abs. 5 WRV
Keine Anerkennung der Zeugen Jehovas der DDR als Körperschaft des öffentlichen Rechts
Verfahrensgang
Papierfundstellen
- BVerwGE 105, 117
- NJW 1997, 2396
- NVwZ 1997, 881
- NVwZ 1997, 991 (Ls.)
- NJ 1997, 658
- DVBl 1997, 1238
- DÖV 1998, 29
- BayVBl 1998, 154
Wird zitiert von ... (24) Neu Zitiert selbst (19)
- BVerfG, 13.12.1983 - 2 BvL 13/82
Konkursausfallgeld
Auszug aus BVerwG, 26.06.1997 - 7 C 11.96
Denn die durch Art. 140 GG in das Grundgesetz übernommenen sog. Weimarer Kirchenartikel sind im Einklang mit dem gesamten Inhalt der Verfassung auszulegen (vgl. BVerfGE 19, 206 (218 ff.); 66, 1 (22)m.w.N.).Er läßt eine Wertschätzung des Staates für die von ihm anerkannten Religionsgemeinschaften erkennen und hebt diese Gemeinschaften um ihrer besonderen Bedeutung für die öffentliche Gesamtordnung willen gegenüber anderen Gemeinschaften, auch den privatrechtlichen Religionsgemeinschaften, hervor (BVerfGE 18, 385 (387) [BVerfG 17.02.1965 - 1 BvR 732/64]; 19, 129 (133) [BVerfG 24.09.1965 - 1 BvR 228/65]; 66, 1 (20); BVerwGE 68, 62 (64) [BVerwG 07.10.1983 - 7 C 44/81]).
Damit ist eine hinreichend faßbare und stabile Organisation der Gemeinschaft - einschließlich einer geordneten Finanzwirtschaft (vgl. BVerfGE 66, 1 (24)) - gemeint, die sie in die Lage versetzt, dauerhaft mit dem Staat zusammenzuarbeiten.
Freilich werden die Religionsgemeinschaften durch ihre Anerkennung als Körperschaften des öffentlichen Rechts nicht den öffentlich-rechtlichen Körperschaften im Sinne des allgemeinen Verwaltungsrechts gleichgestellt, die als Träger der mittelbaren Staatsverwaltung in den Staat eingegliedert sind und unter seiner Aufsicht staatliche Aufgaben erfüllen (BVerfGE 18, 385 (386 f.) [BVerfG 17.02.1965 - 1 BvR 732/64]; 66, 1 (19 f.) m.w.N.).
- BVerfG, 21.09.1976 - 2 BvR 350/75
Inkompatibilität/Kirchliches Amt
Auszug aus BVerwG, 26.06.1997 - 7 C 11.96
Da die Religionsgemeinschaften im Gegensatz zu anderen gesellschaftlichen Kräften und Gruppen keine partiellen Interessen vertreten, sondern den ganzen Menschen in allen Feldern seiner Betätigung ansprechen (BVerfGE 42, 312 (333) [BVerfG 21.09.1976 - 2 BvR 350/75]), weisen sie sowohl unter dem Gesichtspunkt ihres "Öffentlichkeitsanspruchs" (BVerwGE 37, 344 (363) [BVerwG 23.03.1971 - I C 54/66]) als auch nach ihrem tatsächlichen organisatorischen Erscheinungsbild gewisse Parallelen zur Herrschaftsordnung des Staates auf, an die dieser mit der Gewährung eines besonderen, seiner eigenen Rechtsgestalt angeglichenen Status sowie bestimmter hiermit verbundener öffentlich-rechtlicher Befugnisse anknüpft.Zugleich spiegelt er die historisch gewachsene Eigenart des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche in Deutschland wider, die nicht durch strikte Trennung und staatliche Indifferenz, sondern durch wechselseitige Zugewandtheit und Kooperation gekennzeichnet ist (BVerfGE 42, 312 (330 f.) [BVerfG 21.09.1976 - 2 BvR 350/75]).
- BVerwG, 07.10.1983 - 7 C 44.81
Glockenläuten
Auszug aus BVerwG, 26.06.1997 - 7 C 11.96
Durch die Verleihung des Korporationsstatus wird die rechtliche Existenz, die äußere Ordnung und Verwaltung sowie grundsätzlich das gesamte Wirken der Religionsgemeinschaft, soweit davon Rechtswirkungen im staatlichen Bereich ausgehen, dem öffentlichen Recht unterstellt (vgl. BVerwGE 68, 62 (64) [BVerwG 07.10.1983 - 7 C 44/81]).Er läßt eine Wertschätzung des Staates für die von ihm anerkannten Religionsgemeinschaften erkennen und hebt diese Gemeinschaften um ihrer besonderen Bedeutung für die öffentliche Gesamtordnung willen gegenüber anderen Gemeinschaften, auch den privatrechtlichen Religionsgemeinschaften, hervor (BVerfGE 18, 385 (387) [BVerfG 17.02.1965 - 1 BvR 732/64]; 19, 129 (133) [BVerfG 24.09.1965 - 1 BvR 228/65]; 66, 1 (20); BVerwGE 68, 62 (64) [BVerwG 07.10.1983 - 7 C 44/81]).
- BVerfG, 31.03.1971 - 1 BvR 744/67
Mitgliedschaftsrecht
Auszug aus BVerwG, 26.06.1997 - 7 C 11.96
Soweit die öffentlich-rechtliche Religionsgemeinschaft, wie beispielsweise bei der Erhebung von Steuern nach Art. 137 Abs. 6 WRV oder im Bereich des Friedhofswesens, vom Staat übertragene Hoheitsgewalt ausübt, ist sie ebenso wie der Staat selbst an "Gesetz und Recht" (Art. 20 Abs. 3 GG), insbesondere an die Grundrechte der betroffenen Bürger gebunden (vgl. BVerfGE 30, 415 (422) [BVerfG 31.03.1971 - 1 BvR 744/67]).Insbesondere werden ihre Freiheitsrechte gemäß Art. 4 Abs. 1 und 2 und Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 3 WRV durch den Korporationsstatus nicht beschnitten; im Gegenteil wird hierdurch ihre Eigenständigkeit und Unabhängigkeit vom Staat bekräftigt und die Entfaltung ihrer Freiheit gefördert (BVerfGE 30, 415 (428) [BVerfG 31.03.1971 - 1 BvR 744/67]).
- BVerfG, 17.02.1965 - 1 BvR 732/64
Teilung einer Kirchengemeinde
Auszug aus BVerwG, 26.06.1997 - 7 C 11.96
Er läßt eine Wertschätzung des Staates für die von ihm anerkannten Religionsgemeinschaften erkennen und hebt diese Gemeinschaften um ihrer besonderen Bedeutung für die öffentliche Gesamtordnung willen gegenüber anderen Gemeinschaften, auch den privatrechtlichen Religionsgemeinschaften, hervor (BVerfGE 18, 385 (387) [BVerfG 17.02.1965 - 1 BvR 732/64]; 19, 129 (133) [BVerfG 24.09.1965 - 1 BvR 228/65]; 66, 1 (20); BVerwGE 68, 62 (64) [BVerwG 07.10.1983 - 7 C 44/81]).Freilich werden die Religionsgemeinschaften durch ihre Anerkennung als Körperschaften des öffentlichen Rechts nicht den öffentlich-rechtlichen Körperschaften im Sinne des allgemeinen Verwaltungsrechts gleichgestellt, die als Träger der mittelbaren Staatsverwaltung in den Staat eingegliedert sind und unter seiner Aufsicht staatliche Aufgaben erfüllen (BVerfGE 18, 385 (386 f.) [BVerfG 17.02.1965 - 1 BvR 732/64]; 66, 1 (19 f.) m.w.N.).
- BVerfG, 04.10.1965 - 1 BvR 498/62
Umsatzsteuer
Auszug aus BVerwG, 26.06.1997 - 7 C 11.96
Dieser Status ist mithin ein Element positiver Religionspflege (BVerfGE 19, 129 (134) [BVerfG 04.10.1965 - 1 BvR 498/62]).Er läßt eine Wertschätzung des Staates für die von ihm anerkannten Religionsgemeinschaften erkennen und hebt diese Gemeinschaften um ihrer besonderen Bedeutung für die öffentliche Gesamtordnung willen gegenüber anderen Gemeinschaften, auch den privatrechtlichen Religionsgemeinschaften, hervor (BVerfGE 18, 385 (387) [BVerfG 17.02.1965 - 1 BvR 732/64]; 19, 129 (133) [BVerfG 24.09.1965 - 1 BvR 228/65]; 66, 1 (20); BVerwGE 68, 62 (64) [BVerwG 07.10.1983 - 7 C 44/81]).
- BVerwG, 23.03.1971 - I C 54.66
Verfassungsrecht - Recht der Vereinigungen - (Staatskirchenrecht), Allg. …
Auszug aus BVerwG, 26.06.1997 - 7 C 11.96
Da die Religionsgemeinschaften im Gegensatz zu anderen gesellschaftlichen Kräften und Gruppen keine partiellen Interessen vertreten, sondern den ganzen Menschen in allen Feldern seiner Betätigung ansprechen (BVerfGE 42, 312 (333) [BVerfG 21.09.1976 - 2 BvR 350/75]), weisen sie sowohl unter dem Gesichtspunkt ihres "Öffentlichkeitsanspruchs" (BVerwGE 37, 344 (363) [BVerwG 23.03.1971 - I C 54/66]) als auch nach ihrem tatsächlichen organisatorischen Erscheinungsbild gewisse Parallelen zur Herrschaftsordnung des Staates auf, an die dieser mit der Gewährung eines besonderen, seiner eigenen Rechtsgestalt angeglichenen Status sowie bestimmter hiermit verbundener öffentlich-rechtlicher Befugnisse anknüpft.Das ergibt sich aus der Vorschrift des Art. 9 Abs. 2 GG über das Verbot von Vereinigungen, die auch auf Vereinigungen zur gemeinsamen Pflege eines religiösen Bekenntnisses anzuwenden ist (vgl. BVerwGE 37, 344 (358) [BVerwG 23.03.1971 - I C 54/66]).
- BVerfG, 02.03.1977 - 2 BvE 1/76
Öffentlichkeitsarbeit
Auszug aus BVerwG, 26.06.1997 - 7 C 11.96
Die für das staatliche Handeln benötigte demokratische Legitimation wird dem Staat im System der repräsentativ-parlamentarischen Demokratie vor allem durch die Wahlen zum Parlament vermittelt (BVerfGE 44, 125 (138 ff., 140) [BVerfG 02.03.1977 - 2 BvE 1/76]). - BVerfG, 31.10.1990 - 2 BvF 3/89
Ausländerwahlrecht II
Auszug aus BVerwG, 26.06.1997 - 7 C 11.96
Dieses Prinzip besagt, daß grundsätzlich alle Akte der Staatsgewalt sich auf den Willen des Volkes zurückführen lassen und ihm gegenüber verantwortet werden müssen (BVerfGE 83, 60 (72 f.) [BVerfG 31.10.1990 - 2 BvF 3/89]). - BVerwG, 27.03.1992 - 7 C 21.90
Jugendsekte II - Art. 4 GG, Religionsfreiheit, faktischer Grundrechtseingriff, …
Auszug aus BVerwG, 26.06.1997 - 7 C 11.96
Die Klägerin erfüllt - was auch der Beklagte nicht in Abrede stellt - nach ihrem Gedankengut und ihrem tatsächlichen Wirken in der Gesellschaft alle Merkmale einer Religionsgemeinschaft (vgl. dazu BVerwGE 90, 112 (115) [BVerwG 27.03.1992 - 7 C 21/90]). - BVerwG, 23.05.1989 - 7 C 2.87
Transzendentale Meditation
- BVerfG, 11.04.1972 - 2 BvR 75/71
Eidesverweigerung aus Glaubensgründen
- BVerfG, 05.02.1991 - 2 BvR 263/86
Bahá'í
- BVerfG, 14.12.1965 - 1 BvR 413/60
Kirchenbausteuer
- BVerfG, 15.08.1989 - 1 BvR 881/89
Bezeichnung einer Vereinigung als "Jugendsekte" oder "Jugendreligion"
- BVerwG, 13.03.1991 - 7 B 99.90
Jugendsekte - Osho-Rajneesh - Art. 4 GG, Eingriffsrechtfertigung durch Art. 65 …
- BVerfG, 24.09.1965 - 1 BvR 228/65
Couponsteuer
- BVerwG, 04.05.1993 - 7 B 149.92
Religionsfreiheit - Warnung - Landesregierung - Staatliche Äußerungen
- VG Berlin, 25.10.1993 - 27 A 214.93
Anerkennung der Zeugen Jehovas als Körperschaft des öffentlichen Rechts
- BVerfG, 19.12.2000 - 2 BvR 1500/97
Körperschaftsstatus der Zeugen Jehovas
gegen das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 26. Juni 1997 - BVerwG 7 C 11.96 -.Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 26. Juni 1997 - BVerwG 7 C 11.96 - verletzt die Beschwerdeführerin in ihrem Recht aus Artikel 140 des Grundgesetzes in Verbindung mit Artikel 137 Absatz 5 Satz 2 der Verfassung des Deutschen Reichs vom 11. August 1919.
Auf die wegen des Hilfsantrags zugelassene Revision des Landes Berlin hat das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 26. Juni 1997 (BVerwGE 105, 117 ff.) die Urteile des Verwaltungsgerichts und des Oberverwaltungsgerichts aufgehoben, soweit sie das Land Berlin verpflichteten, der Beschwerdeführerin die Rechtsstellung einer Körperschaft des öffentlichen Rechts im Land Berlin zu verleihen, und die Klage der Beschwerdeführerin abgewiesen.
Nach nahezu einhelliger Auffassung ist der Körperschaftsstatus jedenfalls dann zu versagen, wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, unter denen eine private Vereinigung nach Art. 9 Abs. 2 GG zu verbieten wäre (vgl. etwa BVerwGE 105, 117 ;… OVG Berlin, NVwZ 1996, S. 478, 480;… VG Berlin, NVwZ 1994, S. 609;… St. Korioth, Loyalität im Staatskirchenrecht?, in: Gedächtnisschrift für Bernd Jeand'Heur, 1999, S. 221, 236;… M. Morlok/M. Heinig, Parität im Leistungsstaat - Körperschaftsstatus nur bei Staatsloyalität?, NVwZ 1999, S. 697, 703 f.;… G. Robbers, Sinn und Zweck des Körperschaftsstatus im Staatskirchenrecht, in: Festschrift für Martin Heckel, 1999, S. 411, 414; H. Weber, Die Verleihung der Körperschaftsrechte an Religionsgemeinschaften, ZevKR 34 , S. 337, 356).
- BVerfG, 30.06.2015 - 2 BvR 1282/11
Verleihung des Körperschaftsstatus an Religionsgemeinschaften durch Landesgesetz …
c) Auf die wegen des Hilfsantrags zugelassene Revision des Landes Berlin hob das Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 26. Juni 1997 (BVerwGE 105, 117 ff.) die Urteile des Verwaltungsgerichts und des Oberverwaltungsgerichts auf, soweit sie das Land Berlin verpflichteten, der Beschwerdeführerin die Rechtsstellung einer Körperschaft des öffentlichen Rechts im Land Berlin zu verleihen, und wies die Klage ab. - BVerwG, 11.09.2013 - 6 C 12.12
Erziehungsrecht der Eltern in religiöser Hinsicht; staatliche Schulaufsicht; …
Die Aussagen der Lehren der Zeugen Jehovas erfüllen die Merkmale des Begriffs des Glaubens im Sinne von Art. 4 Abs. 1 GG (vgl. Urteil vom 26. Juni 1997 - BVerwG 7 C 11.96 - BVerwGE 105, 117 = Buchholz 11 Art. 140 GG Nr. 61 S. 31).
- OVG Berlin, 24.03.2005 - 5 B 12.01
Der Zeugen-Jehovas-Konflikt
Auf die Revision des Beklagten hat das Bundesverwaltungsgericht durch Urteil vom 26. Juni 1997 - BVerwG 7 C 11.96 - die Klage auch mit dem Hilfsantrag abgewiesen.Die Klägerin erfüllt, wie das Bundesverwaltungsgericht bereits in seinem ersten Revisionsurteil vom 26. Juni 1997 - BVerwG 7 C 11.96 - (BVerwGE 105, 117 [118 f.]) festgestellt hat, alle Merkmale einer Religionsgemeinschaft und bietet durch ihre Verfassung und die Zahl ihrer Mitglieder die Gewähr der Dauer.
Entscheidend ist allerdings, dass er die dem Internet entnommenen, ihm unaufgefordert zugesandten oder von Seiten interessierter Kreise zur Verfügung gestellten "Erfahrungsberichte" Betroffener zu keiner Zeit kritisch hinterfragt (vgl. hierzu schon den Hinweis des Bundesverwaltungsgerichts im Urteil vom 26. Juni 1997 - BVerwG 7 C 11.96 - UA S. 13), sondern in inhaltlicher wie vor allem auch persönlicher Hinsicht ungeprüft übernommen und zum Gegenstand seines Berufungsvorbringens gemacht hat.
- BGH, 20.02.2003 - III ZR 224/01
Zu den Sorgfaltspflichten eines kirchlichen Sektenbeauftragten bei seiner …
Das steht im Einklang mit der neueren Rechtsprechung, die Abwehransprüche gegen ein derartiges - wenn auch nicht hoheitliches - Wirken der öffentlich-rechtlich korporierten Religionsgemeinschaften im gesellschaftlichen Raum als öffentlich-rechtliche Streitigkeit qualifiziert und dementsprechend für sie den Verwaltungsrechtsweg eröffnet (BGHZ 148, 307; BayVGH NVwZ 1994, 598; vgl. auch BVerwGE 68, 62, 65; BVerwGE 105, 117, 119). - BVerwG, 21.04.1999 - 6 C 18.98
Erfolgreicher Widerspruch gegen Kruzifix im Klassenraum
Mit Blick auf die staatlichen Belange ergeben sie sich etwa aus den Prinzipien des freiheitlich demokratischen Rechtsstaats (vgl. etwa BVerwGE 105, 117); die vorrangige Wahrung dieser Prinzipien begrenzt das staatliche Interesse an der Vorsorge für die positive Entfaltung gesellschaftlicher Kräfte. - BVerwG, 17.05.2001 - 7 C 1.01
Antrag der Zeugen Jehovas auf Verleihung der Rechte einer Körperschaft des …
Der erkennende Senat hat mit Urteil vom 26. Juni 1997 - BVerwG 7 C 11.96 - (BVerwGE 105, 117) der Revision des Beklagten stattgegeben und die Klage auch in dem Hilfsantrag abgewiesen.Die Klägerin erfüllt - wie der Senat bereits in dem Urteil vom 26. Juni 1997 - BVerwG 7 C 11.96 - (BVerwGE 105, 117 ) festgestellt hat - alle Merkmale einer Religionsgemeinschaft und bietet durch ihre Verfassung und die Zahl ihrer Mitglieder die Gewähr der Dauer.
- BVerwG, 27.11.2002 - 6 A 4.02
Demokratie; "Kalifatsstaat"; Menschenwürde; Rechtsstaat; Religionsgemeinschaft; …
Ungeachtet möglicher Unterschiede in der verfassungsrechtlichen Ableitung ist allgemein anerkannt, dass die Vereinigungsfreiheit der Religionsgemeinschaften gemäß Art. 4 Abs. 1 und 2, Art. 140 GG i.V.m. Art. 137 Abs. 2 WRV (vgl. BVerfGE 83, 341, 354 f.) grundsätzlich ihre Schranke in der Abwehr von Gefahren für die verfassungsmäßige Ordnung findet (vgl. Urteile vom 23. März 1971 - BVerwG 1 C 54.66 - BVerwGE 37, 344, 363 ff. und vom 26. Juni 1997 - BVerwG 7 C 11.96 - BVerwGE 105, 117, 121 f.; Pieroth/Kingreen, NVwZ 2001, 841, 845; Schmieder, VBlBW 2002, 146, 148; Michael, JZ 2002, 482, 485 f.; Groth, KritV 85, 39; vgl. auch Poscher, KritV 85, 298). - BVerwG, 23.09.2010 - 7 C 22.09
Religionsgemeinschaft; jüdische Gemeinde; Selbstbestimmungsrecht; Mitgliedschaft; …
Nach dem Parochialrecht, das als ungeschriebene Befugnis nach dem Herkommen mit dem Körperschaftsstatus verbunden ist (vgl. BVerwG, Urteil vom 26. Juni 1997 - BVerwG 7 C 11.96 - BVerwGE 105, 117 ), kann eine Religionsgemeinschaft bestimmen, dass alle Angehörigen des jeweiligen Bekenntnisses ipso iure als Mitglieder der örtlich zuständigen Gemeinde in Anspruch genommen werden. - BVerwG, 25.01.2006 - 6 A 6.05
Vereinsverbot; religiöse und weltanschauliche Vereinigungsfreiheit; Anwendbarkeit …
Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts finden die Verbotsgründe des Art. 9 Abs. 2 GG auch auf die verfassungsrechtlich geschützten Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften Anwendung (vgl. Urteil vom 23. März 1971 - BVerwG 1 C 54.66 - BVerwGE 37, 344 ; Urteil vom 26. Juni 1997 - BVerwG 7 C 11.96 - BVerwGE 105, 117 ; vgl. auch Urteil vom 27. November 2002 - BVerwG 6 A 4.02 - Buchholz 402.45 VereinsG Nr. 35 S. 37 f.). - BVerwG, 27.11.2002 - 6 A 1.02
Kalifatsstaat"; Religionsgemeinschaft; Teilorganisation; Vereinsverbot.
- BVerfG, 24.10.2001 - 2 BvR 1500/97
Festsetzung des Gegenstandswerts im Verfassungsbeschwerdeverfahren
- LSG Baden-Württemberg, 11.09.2003 - L 7 U 2955/01
Unfallversicherungsschutz eines Versammlungsältesten der Zeugen Jehovas
- VGH Bayern, 03.03.2023 - 4 B 22.819
Kirchlicher Friedhof, Klage des früheren Grabrechtsinhabers auf Herausgabe des …
- VGH Hessen, 23.02.2010 - 6 A 1389/09
Flüchtlingsanerkennung, Asylverfahren, Iran, Christen, Zeugen Jehovas, …
- VGH Bayern, 19.03.2004 - 22 C 04.679
Klage gegen die Nutzung eines Grundstücks als Bolzplatz durch eine …
- OLG Köln, 16.09.1997 - 15 U 70/97
Keine Parteifähigkeit der Zeugen Jehovas
- VG Düsseldorf, 25.03.2019 - 1 K 2030/18
- VG Berlin, 07.10.2015 - 21 K 146.15
Ausschluss der gewerblichen Grabpflege auf einem kirchlichen Friedhof
- LSG Bayern, 29.11.2002 - L 14 KG 1/99
- LSG Bayern, 05.12.2002 - L 14 KG 26/99
- VGH Hessen, 02.03.2017 - 5 A 1843/16
Kirchensteuer
- VG Berlin, 22.11.2022 - 21 K 21.22
Erlaubnis, auf dem Friedhof gewerbliche Steinmetzdienstleistungen zu erbringen
- VG Halle, 22.11.2001 - 3 A 1794/98
Rechtsprechung
VGH Bayern, 05.11.1997 - 23 ZB 97.2581 |
Volltextveröffentlichung
- juris (Volltext/Leitsatz)
Papierfundstellen
- BayVBl 1998, 154
Wird zitiert von ... (5)
- OVG Nordrhein-Westfalen, 06.02.2002 - 3 A 3297/99
Antrag auf Zulassung der Berufung ; Ernstliche Zweifel an der Richtigkeit der …
Zum Teil wird die Berücksichtigung solcher Tatsachen gänzlich abgelehnt, vgl. etwa: HessVGH, Beschlüsse vom 1.3.2000 - 6 TZ 214/00 -, ESVGH 50, 198; und vom 23.4.2001 - 8 UZ 3098/00 - (insb. zu nachträglichen Änderungen), Juris; OVG Berlin, Beschluss vom 1.4.1998 - 2 SN 10/98 -, NVwZ 1998, 1093; OVG NRW, Beschluss vom 9.6.1997 - 15 E 444/97 -, DVBl 1997, 1337, zum Teil generell zugelassen, so etwa: BayVGH, Beschluss vom 5.11.1997 - 23 ZB 97.2581 -, BayVBl 1998, 154; Hamb. OVG, Beschluss vom 17.2.1998 - Bs VI 105/97 -, NVwZ 1998, 863; Nds. OVG, Beschluss vom 9.2.1998 - 12 M 5642/98 -, DVBl 1998, 492; OVG NRW, Beschluss vom 14.4.2000 - 7 B 459/00 -, Juris; Thür. - OVG Thüringen, 13.03.1998 - 2 ZEO 342/98
Versammlungsrecht; Versammlungsrecht; Versammlung; öffentliche; Auflage; …
Diese Rechtsauffassung trägt der Intention des Gesetzgebers Rechnung, wonach die Regelung des § 124 Abs. 2 Nr. 1 VwGO dem Zweck zu dienen bestimmt ist, die Einzelfallgerechtigkeit zu verwirklichen und grob ungerechte Entscheidungen zu korrigieren (vgl. ebenso BayVGH, Beschluß vom 5.11.1997 - 23 ZB 97.2581 -, BayVBl. 1998, 154; a. A: OVG Nordrhein - Westfalen, Beschluß vom 9.6.1997 - 15 E 444/97 -, BayVBl. 1998, 157). - OVG Niedersachsen, 03.11.1998 - 9 L 5136/97
Rechtsmittelzulassungsverfahren; Veränderung der Rechtslage; Antragsfrist; Frist
Die gegenteilige Auffassung richtet sich demgegenüber mehr an der materiellen Gerechtigkeit der Entscheidung aus (Rechtsprechung: 12. Senat des Nds. OVG mit Beschl. v. 9.2.1998 - 12 M 5642/97 - DVBl 1998, 492 (LS) für ein Verfahren nach § 123 VwGO; BayVGH, Beschl. v. 5.11.1997 - 23 ZB 97.2581 - BayVBl 1998, 154; OVG Rheinland-Pfalz, Beschl. v. 15.9.1997 - 6 A 12008/97 - DÖV 1998, 126; OVG Hamburg, Beschl. v. 17.2.1998 - Bs VI 105/97 - DVBl. 1998, 1087; VGH Ba.-Wü. - OVG Thüringen, 15.06.1999 - 4 ZEO 1283/98
Ausbaubeiträge; Ausbaubeiträge, Beitragsrecht; Beitragsrecht; Zulassung; Grund; …
Dabei kann er sich zur Darlegung des Zulassungsgrundes der ernstlichen Zweifel an der Richtigkeit der erstinstanzlichen Entscheidung auch auf neues tatsächliches Vorbringen oder neue Beweismittel stützen, die dem Verwaltungsgericht bei seiner Entscheidung noch nicht zur Verfügung standen (so auch: ThürOVG, Beschluß vom 13.03.1998 - 2 ZEO 342/98, 2 EO 343/98 -, DVBl. 1998, 849 ff.; VGH Bad.-Württ., Beschluß vom 25.06.1998 - 3 S 2965/97 -, zitiert nach Juris; OVG Rh.-Pf., Beschluß vom 16.02.1998 - 2 A 11966/97 -, NVwZ 1998, 1094 f.; OVG HH, Beschluß vom 17.02.1998 - Bs VI 105/97 -, NVwZ 1998, 863 f.; Nds. OVG, Beschluß vom 09.02.1998 - 12 M 5642/98 -, DVBl. 1998, 492; BayVGH, Beschluß vom 05.11.1997 - 23 ZB 97.2581 -, BayVBl. 1998, 154; OVG Schl.-Holst., Beschluß vom 27.02.1997 - 2 M 6/97 -, NordÖR 1998, 31 f.; a.A.: OVG NW, Beschluß vom 09.06.1997 - 15 E 444/97 -, BayVBl. 1998, 157 f.; OVG Berlin, Beschluß vom 01.04.1998 - 2 SN 10.98 - , DVBl. 1998, 1095). - VGH Baden-Württemberg, 25.06.1998 - 3 S 2965/97
Rechtsmittelzulassung wegen ernstlicher Zweifel an der Richtigkeit der …
Dabei kann der Antragsteller seine Begründung auch auf neues tatsächliches Vorbringen oder neue Beweismittel stützen, die dem Verwaltungsgericht bei seiner Entscheidung noch nicht zur Verfügung standen; denn vorrangiges Ziel der §§ 124, 124a VwGO ist die Verkürzung und Beschleunigung verwaltungsgerichtlicher Verfahren (ebenso Bay.VGH, Beschluß vom 5.11.1997 - 23 ZB 97.2581 -, BayVBl 1998, 154 und Nds. OVG, Beschluß vom 9.2.1998 - 12 M 5642/98 -, DVBl. 1998, 492; anderer Auffassung VGH Bad.-Württ., Beschluß vom 18.12.1997 - A 14 S 3451/97 - und OVG Münster, Beschluß vom 9.6.1997 - 15 E 444/97 -, DVBl. 1997, 1337).